20 Jahre Brot backen im Surkse Backhüs

An das Leben auf dem Lande in früheren Zeiten erinnert das vom Heimatverein Suderwick in 2002 nach historischen Vorbildern nachgebaute und funktionsfähige „Surkse Backhüs“ (Suderwicker Backhaus) am Weg Lange Fohre. Es ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden. Das war ein guter Anlass, in diesem Jahr dort den 40. Suderwicker Radwandertag enden zu lassen und ist ein guter Anlass, an seine Entstehung zu erinnern. Bevor Sie seine Geschichte lesen oder sich Fotos aus den letzten Jahren anschauen, stimmt Sie ein Video von Melanie Steffens stimmungsvoll auf den Ablauf des Brotbackens im Steinofen und dem Verzehr in der Scheune vom Bolandshof ein.

Text geht unter dem Video weiter.

Die Geschichte des Backhauses

Als die ersten Ideen hierzu mit der Familie Kranen, der Eigentümerin des Grundstückes, auf der es steht, besprochen wurden, hat man nicht in kühnsten Träumen erwartet, dass ein so schönes anheimelndes Schmuckkästchen entstehen würde, wie es dort jetzt steht. Es erinnert nicht nur an das ländliche Leben in früheren Zeiten, sondern wird auch gerne und gut genutzt zum Brot backen oder zum Rasten auf dem Picknickplatz daneben. Gebaut wurde es von den Mitgliedern der Werkgruppe des Heimatvereins unter der Leitung von Erwin Deckers und Karl-Heinz Derrez mit fachmännischer Unterstützung von Johann Pöpping und Günter Grondei. William Willemsen verlegte den Weg dorthin mit Basaltsteinen. Die Stadt Bocholt stellte die Picknickgruppe zur Verfügung. Verwendet wurden viele alte Materialien von Suderwicker Höfen. So wurden beim Abriss des Hauses Teronde (Keminksweide) alte Klinker (Feldbrandsteine?) gesichert, von Zementresten gereinigt und verarbeitet. Die alten Hohlziegel auf dem Dach stammen vom Hof Wassink (Emsingweg).

Eine Informationstafel informiert über das Leben auf dem Lande. Am Nachbarhaus der Familie Kranen wurde eine ehemalige „Pütte“ (Brunnen) wieder aufgebaut. Etwas weiter befinden sich am Weg ein Insektenhotel und der „Dinxperwicker Bijenstall“ mit mehreren Bienenvölkern in einem Blumenbeet. Es gibt also viel zu sehen am kurzen Weg „Lange Fohre“.

Das Surkse Backhüs ist Ausgangspunkt für einige Rundwanderwege. Anhand der neben dem Backhaus stehenden Übersichtstafel oder durch Klicken auf https://www.heimatvereinsuderwick.de/wandernradfahren/ kann man sich auf Wanderungen oder Radtouren begeben. Ach ja, unmittelbar daneben befindet sich auch ein ausgeschilderter Parkplatz für Wanderer, die mit Autos anreisen. So etwas findet man eigentlich nur in bekannten Wandergebieten.

Seit diesem Jahr hängt am Backhaus als Zeichen der Verbundenheit mit dem niederländischen Achterhoek auch eine „Achterhoekvlagge“ (s. https://www.heimatvereinsuderwick.de/vlag-van-de-achterhoek-am-surkse-backhues/).

Seit 2003 wird im Backhaus in den Sommermonaten einmal im Monat von der Backgruppe Brot gebacken und zum Verzehr angeboten. Auch in 2023 finden dort wieder ab Mai an jedem 3. Donnerstag im Monat regelmäßig Backtage statt. Die Termine werden auf dieser Webseite im nächsten Jahr gesondert angekündigt. Der Erlös aus den Einnahmen kommt der Vereinsarbeit zugute oder gemeinnützigen Zwecken.

Da einige der Frauen und Männer der bisherigen Backgruppe altersbedingt in den „Ruhestand“ gegangen sind, hatte man anfänglich Sorgen, ob sich ein neues Team finden würde. Die Sorgen waren unberechtigt. Schon nach kurzem Suchen fanden sich einige neue Heimatfreundinnen und -freunde, die nun gemeinsam mit bewährten Kräften der letzten Jahre das Brot backen und den Service für den Verzehr durch die Gäste übernommen haben. Es bestehen zwei Backgruppen, die sich an den Brotbacktagen abwechseln oder bei Ausfällen jeweils neu finden. Verzehrt werden die Brote übrigens gegenüber in der Scheune des Bolandshofes.

Der Heimatverein Suderwick bedankt sich herzlich bei Hanni und Jan Kranen dafür, dass auf ihrem Grundstück das Backhaus gebaut werden durfte. Ein Dank geht auch an Friederike Krämer-Brand und Werner Brand, dass sie ihre Scheune für die Brotbacktage und auch andere Veranstaltungen des Heimatvereins zur Verfügung stellen. Und das alles kostenlos. Da zeigt sich eine große Liebe zur Heimat Suderwick in „de Achtersurk“, wie der östliche ländliche Teil Suderwicks gerne im Volksmund genannt wird. Natürlich gilt ein besonderer Dank den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern der Backgruppe. Ach ja, wir bedanken uns auch ganz herzlich bei Melanie Steffens für den schönen Videofilm und bei den Fotografen über die in diesem Beitrag zu sehenden Fotos.

Hier einige Impressionen.

Fotos: Archiv Heimatverein Suderwick, B. Brennemann, W. Brand und M. Steffens