„Vlag van de Achterhoek“ am Surkse Backhüs

Als Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft mit unseren niederländischen Nachbarn hat die Backgruppe des Heimatvereins Suderwick Ende März 2021 am “Surkse Backhüs” (Suderwicker Backhaus am Weg Lange Fohre) eine Version einer “Vlag van de Achterhoek” aufgehängt. Im Winde weht dort nun ein “Achterhoek-Schal”.

Der Achterhoek ist keine offizielle niederländische Region. Deswegen ist die “vlag van de Achterhoek” auch keine amtliche Flagge, für die besondere staatliche Regelungen gelten. Sie entstand in 2018 aus einer Initiative einiger Organisatoren des Festivals “Zwarte Cross” in Lichtenvoorde. Man rief zu einem Ideen-Wettbewerb hierfür auf. Aus 475 eingesendeten Vorschlägen wurde ein Motiv ausgewählt, das mittlerweile schon sehr häufig auf Flaggen an privaten Häusern und in Gärten und auch immer mehr bei Veranstaltungen im Achterhoek zu sehen ist. Die Achterhoeker zeigen gerne (ihre) Flagge als Zeichen ihrer Liebe zu ihrer Heimat. Das Hissen dieser Flagge an Rathäusern ist noch in der Diskussion.

Was stellt die Flagge dar und wer gehört zum Achterhoek?
Die Flagge soll an die Achterhoekse Kulissenlandschaft erinnern und zeigt ein weißes diagonal leicht gekrümmtes Kreuz, das umrahmt ist mit einem dunkelgrünen Rand und zwei dunkelgrünen und zwei hellgrünen Dreiecken. Die verschiedenen Farben grün stellen die Wiesen und Wälder im Achterhoek dar. Das leicht gekrümmte weiße Kreuz steht für die vielen geschwungenen Wege mit Baumreihen, die dort das Landschafsbild prägen.

Der Achterhoek („hintere Ecke“) umfasst das Gebiet im östlichsten Teil des Gelderlandes. Er liegt östlich der Flüsse IJssel und Oude IJssel. Auf der anderen Seite grenzt es an Deutschland und die niederländische Provinz Overijssel. Zum Achterhoek zählen sich Aalten (wozu auch Dinxperlo gehört), Berkelland, Bronckhorst, Doesburg, Doetinchem, Lochem, Montferland, Oost Gelre, Oude Ijsselstreek, Winterswijk und Zutphen.

Ein Stück Achterhoek in de “Achtersurk”
Übrigens hängt die Achterhoek-Flagge in “de Achtersurk”, wie der ländliche östlicheTeil von Suderwick gerne genannt wird. Das Stückchen Namensgleichheit wird bestimmt dazu beitragen, dass die Fahne sich dort heimisch fühlt und auch besonders die “Achtersurksen” die Fahne in ihr Herz schließen werden. Wenn die Fahne in den nächsten Wochen auch wohl leider nicht die beliebten Backtage zieren wird – weil sie coronabedingt noch weiterhin ausfallen müssen –, können Radwanderer und Spaziergänger sie gerne vom Rastplatz aus betrachten, der neben dem Backhaus zum Ausruhen und Verweilen einlädt. Wenn sie sich die Flagge genauer anschauen, sehen sie auf der Spitze passend zum Standort eine Silhouette von verschiedenen Brotformen. Die hat Freek Diersen, der die Flagge mit Fahnenmast organisiert hat, selber gebastelt und natürlich in den europäischen Farben gelb und blau – seinen Lieblingssfarben – gehalten.

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Fotos: Manfred van Hagen

Bocholter Borkener Volksblatt – Klick zu vergrößern
De Band – Klick zu vergrößern

Heimatverein Suderwick baut Denkmal als Erinnerung an ehemalige Pfarrer-Wigger-Schule

Ermöglicht wurde es durch eine Förderung als „Kleinprojekt“ der LEADER-Region Bocholter Aa

Mit der Auflösung der Pfarrer-Wigger-Grundschule in 2010 endete ein langes Stück Suderwicker Schulgeschichte. An sie erinnert nun ein Denkmal, das der Heimatverein Suderwick an dem ehemaligen Standort am Kerkpatt aufgestellt hat. Daneben steht bereits seit 2018 eine Informationstafel des Heimatvereins, die über die Geschichte der Suderwicker Katholischen Schulen berichtet (s. hierzu www.heimatvereinsuderwick.de/?s=katholische+schulen).

In dem Mauerwerk des neuen Denkmals sind für jeden sichtbar der Grundstein der letzten Schule, die Pausenglocke und die Urkunde zur Grundsteinlegung mit der Kupferhülse, in der sich dieses Dokument befand, untergebracht. Diese Utensilien konnte der Heimatverein dank der Initiative von Freek Diersen aus Dinxperlo gerade noch rechtzeitig sicherstellen, als das Schulgebäude in 2015 für eine neue Wohnbebauung abgebrochen wurde.

Zu sehen ist auch ein Foto von der katholischen Volksschule, die dort von 1936 bis 1966 gestanden hat. Viele ältere Suderwicker werden sich beim Betrachten des historischen Fotos noch gut an ihre Schulzeit in dieser Schule erinnern, die nur über 2 Klassenräume verfügte, in denen jeweils vier Klassen (Unter- und Oberklassen) gleichzeitig von nur einer Lehrkraft unterrichtet wurden. Lehrer Brügge oder Fräulein Hugenroth, die dort unterrichteten, sind für viele noch ein Begriff.

Problematisch und in mancherlei Hinsicht kompliziert war der Schulbetrieb in der Zeit, als Suderwick-West – und damit auch die Schule – von 1949 bis 1963 unter niederländischer Auftragsverwaltung stand und zu Dinxperlo gehörte. So mussten kath. Kinder aus dem deutsch verbliebenen Suderwick-Ost jeden Tag vor Schulbeginn und nach Schulschluss Zollschranken passieren und mit Zollkontrollen rechnen. Das mussten übrigens auch die Kinder aus Suderwick-West, wenn sie die evangelische Volksschule im deutsch verbliebenen östlichen Teil des Dorfes besuchten.

Das Projekt wurde zu 80 % aus dem Förderprogramm „Kleinprojekte“ bezuschusst, das im vergangenem Jahr zum ersten Mal in der LEADER-Region Bocholter Aa an den Start gegangen ist. Hierfür bedankt sich der Heimatverein herzlich. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der Webseite der LEADER Region Bocholter Aa (www.region-bocholter-aa.de). Linn Westermann vom Regionalmanagement der LEADER-Region Bocholter Aa meinte hierzu: „Durch das Engagement des Heimatvereins konnte am Kerkpatt ein Erinnerungsort geschaffen werden, der die besondere Geschichte Suderwicks mit Hilfe des Denkmals erlebbar macht. Ein Stück Zeitgeschichte kann so für die Allgemeinheit erhalten bleiben.“

Am Bau des Denkmals waren beteiligt: Freek Diersen, Johannes Hoven, Ernst Schüürmann und Kaus Posser vom Heimatverein Suderwick, Architekturbüro Fischer aus Bocholt, Bouwbedrijf Klomps Dinxperlo, Lijstenmakerij Langenberg Aalten und Joop van Reeken vom GrenzBlickAtelier. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und dem Grundstückseigentümer, der uns den Bau gestattete und ein Nutzungsrecht einräumte.

Gerne hätte der Heimatverein das neue Monument insbesondere mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern und Hildegard Schouwenburg, der letzten Leiterin der Schule, eingeweiht und dabei Erinnerungen ausgetauscht. Die Pandemie ließ dies jedoch leider nicht zu.

Das neue Suderwicker Denkmal reiht sich gut ein in schon umgesetzte aber auch noch geplante weitere Projekte des Heimatvereins Suderwick, die auf die Suderwicker Ortsgeschichte aufmerksam machen und gleichzeitig die Erinnerungskultur stärken sollen.

Wir bedanken uns bei Melanie Steffens (www.marketing-service-steffens.com), die das Entstehen des Denkmals in einem Video festgehalten hat.

Auch das Borkener Bocholter Volksblatt berichtete:

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“Das Denkmal für die ehemalige Pfarrer-Wigger-Schule wird enthüllt“ (Foto Bocholter Borkener Volksblatt / Sven Betz)
“Das Denkmal erinnert an die letzte Suderwicker Schule“ (Foto Linn Westermann)

Bericht: Johannes Hoven