Ausstellung „Einmal Niederlande und zurück: Suderwick-West unter Niederländischer Auftragsverwaltung, 1949 – 1963“

Am 1. August 2013 – jährte sich die Rückübertragung von Suderwick-West und anderer Orte aus der niederländischen Auftragsverwaltung zum 50. Mal. Mit Blick auf dieses historische Datum wurde unter dem Titel „Einmal Niederlande und zurück“‚ eine Wanderausstellung erstellt, die sich ausführlich mit der Geschichte der niederländischen Auftragsverwaltung deutscher Gebiete (1949-1963) beschäftigt. Der Heimatverein Suderwick hat die Stichting Cultuur en Grensgeschiedenis und das Stadtarchiv Bocholt auf der Suche nach zeithisto-rischen Dokumenten und Zeitzeugen unterstützt, die nun in der Ausstellung u.a. auch von der Grenzkorrekturzeit in Suderwick erzählen. 

Die Ausstellung ist vom 8. Januar bis 9. Februar 2014 im Haus der Niederlande, Zunftsaal, Alter Steinweg 6/7, Mu¨nster zu sehen. Die Ausstellung wird voraussichtlich im Juni 2014 auch in Bocholt gezeigt. 

Informationen zur Ausstellung:
Die von der deutsch Stichting Cultuur en Grensgeschiedenis verantwortete Wanderausstel-lung „Einmal Niederlande und zuru¨ck“ widmet sich einem weitgehend vergessenen Kapitel der deutsch-niederla¨ndischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg: der niederla¨ndischen Annexionspolitik, ihren Ursachen und Folgen und ihren Auswirkungen auf die Menschen in den betroffenen Grenzgebieten im Westen Deutschlands. Die Vorgeschichte der in der Ausstellung thematisierten niederla¨ndischen Gebietsforderun-gen beginnt mit der Invasion deutscher Truppen in das Ko¨nigreich der Niederlande im Jahre 1940. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 blieb das Land von der Wehrmacht besetzt. Als Deutschland kapitulierte, wurden angesichts des hunderttausendfach erlittenen Unrechts und der dramatischen Verwu¨stungen Stimmen laut, die großfla¨chige Gebietsabtretungen als Wiedergutmachung fu¨r die unter deutscher Besatzung entstandenen Kriegsscha¨den einforderten. Mit Zustimmung der alliierten Siegerma¨chte, die die Gebietsanspru¨che der Niederlande auf ein Minimum beschra¨nkten, wurden im Fru¨hjahr 1949 schließlich einige kleinere Grenzvera¨nderungen im Umfang von 69 Quadratkilometern vorgenommen. Die ca. 10.000 Bewohner in den hiervon betroffenen deutschen Do¨rfern und Orten lebten daraufhin 14 Jahre lang unter niederla¨ndischer „Auftragsverwaltung“, bis nach langwierigen Vertragsverhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Ko¨nigreich der Niederlande ein Ausgleich zustande kam, der den Weg frei machte fu¨r die Ru¨ckgliederung der Selfkant-Do¨rfer im westlichsten Zipfel Deutschlands bei Geilenkirchen und Heinsberg sowie von Elten am Niederrhein und von Suderwick-West im Mu¨nsterland. 

Mit Blick auf das historische Datum des 31. Juli 2013, an dem sich die Ru¨cku¨bertragung der Grenzstreifen zum 50. Mal ja¨hrte, gru¨ndete sich die Stichting Cultuur en Grensgeschiedenis in Amsterdam, um mit Hilfe zahlreicher Projektpartner und Fo¨rderer die Wanderausstellung „Einmal Niederlande und zuru¨ck“ zu realisieren. Gezeigt werden viele seltene Originalobjekte aus der Zeit der Auftragsverwaltung, die in einem gemeinsamen, u¨bergeordneten Kontext noch nie der O¨ffentlichkeit pra¨sentiert worden sind. Die Leihgaben spiegeln eindrucksvoll wider, welche Umbru¨che und Vera¨nderungen die „Holla¨ndische Zeit“ mit sich brachte, die in den einstigen Annexionsgebieten bis heute in besonderer Weise nachwirkt. 

Die Ausstellung im Haus der Niederlande ist vom 8. Januar bie 9. Februar zu sehen. O¨ffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. 

 

„Einmal Niederlande und zurück“:
Auf dem Bild sind die Vertreter von Suderwick und Dinxperlo zu sehen, die bei der Eröffnung der Ausstellung dabei waren. Sie betrachten ein Exponat, das die damalige Situation in Suderwick-West darstellt. Es sind von links nach rechts: Wilhelm Kemink (Deutsch-Niederl. Geschichtsverein), Freek Diersen (als Vertreter der Gemeinde Aalten), Bertie Bussink (Stichting Bewaar´t Olde Dinxperlo), Johannes Hoven (Heimatverein Suderwick) und Ben Maandag (Grenslandmuseum Dinxperlo). Sie betrachten gerade eines der Ausstellungsstücke, das die damaligen Situation in Suderwick-West darstellt. In der Ausstellung sind auch Dokumente zu sehen, die Zeitzeugen aus Suderwick zur Verfügung gestellt haben.