Suderwicker Radwandertag 2015 im Rahmen „250 Jahre St. Michael“

Seit vielen Jahren organisiert der Heimatverein Suderwick in Zusammenarbeit mit der Kath. und der Evgl. Kirchengemeinde in Suderwick den „Suderwicker Radwandertag“. In diesem Jahr fand er im Rahmen des Jubiläums „250 Jahre St. Michael“ statt. Unter dem Motto „Vier Kirchen – eine Tour“ führte er durch den Pfarrverband St. Bernhard. Gestartet werden konnte an allen Kirchen. Das Bocholter-Borkener Volksblatt informierte.

Treffen von Volkskundlern in Suderwick


Gleich geht es entlang der Grenze

Wieder einmal mehr war Suderwick Ort für ein Treffen besonderer Art. Am 4.9.2015 fand hier die diesjährige Jahrestagung der Fachstelle Volkskunde des Westfälischen Heimatbundes statt. Die Teilnehmer kamen sogar von Dortmund, Bonn oder anderen Städten Westfalens an die Grenze. Der Heimatverein Suderwick hat bei der Vorbereitung mitgewirkt und zum Gelingen des Treffens den äußeren Rahmen geliefert. So wurden die rund 30 Teilnehmer in der Michaelskirche von Pastor Ansgar Drees begrüßt und stellte er die 250 Jahre alte Kirche vor. Im Michaelstreff hielt Herr Dr. Hermann Terhalle aus Vreden einen Vortrag mit dem Thema „Grenzkirchen“. Zu dem Thema „Pilger – Konfirmanden – Schnadgänger ……. Konstrukte von Grenzen, Grenzbeziehungen und Grenzüberschreitungen in Raum und Zeit“ sprach Dr. Alois Döing, der ehemals am LVR-Instut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn tätig war. Auf dem Fußweg zur Taverne in der Brücke über dem Heelweg und beim Kaffee trinken „über der Staatsgrenze“ erzählte Johannes als Vorsitzender des Heimatvereines Suderwick einiges über die Situation an der Grenze und das Zusammenleben der Suderwicker und Dinxperloer über die Grenze hinweg. Für Volkskundler natürlich besonders interessant waren seine Erläuterungen zu den Schultafeln im öffentlichen Raum von Kristina Leko über Erinnerungen von Suderwickern und Dinxperloern. Danach machte er mit Interessierten noch einen Rundgang durch Dinxperlo, der mit einem Besuch des Grenslandmuseums abschloss. Die Besucher waren sehr von Suderwick und Dinxperlo und dem Zusammenleben in „Dinxperwick“ angetan. Einige, die noch einen weiten Rückweg vor sich hatten, stärkten sich abschließend noch mit einem Backfisch oder einem holländischen Patat. Fazit: Suderwick und Dinxperlo sind eine Reise durchaus wert.


250 Jahre Kirche, Pastor Drees erzählt


250 Jahre alter Grenzstein im Blickpunkt


Mit zwei Füßen in zwei Ländern


Kaffee in Taverne über der Grenze

Zöllner und Schmuggler, wie in alten Zeiten?


Schmuggler trifft Zöllner

Nicht lange bitten ließen sich Freek Diersen (u.a. Vorsitzender des Internationalen Beratungsausschusses der Stadt Bocholt und der gemeente Aalten) und Johannes Hoven (Vorsitzender des Heimatvereins Suderwick), als sie bereits mehrmals gefragt wurden, Busse mit Gästen am Grenzübergang Suderwick-Dinxperlo West anzuhalten, ihnen die Grenze am Anholtseweg/Brückendeich und Heelweg zu zeigen und einiges zum Zusammenleben in Dinxperlo (NL) und Suderwick (D) – kurz gesagt: „Dinxperwick (Eu)“ – zu erzählen. Sie schlüpften hierfür in die Rollen als Zöllner und Schmuggler.


Jetzt hab ich Dich

So auch wieder, als im Rahmen der ZukunftsLANDpartie der Regionale 2016 ein „Partnerschaftstreffen“ des Landkreises Borken mit den Landkreisen Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) und Wesermarsch (Niedersachsen) am 27. August 2015 stattfand und u.a. die Grenze zwischen Suderwick und Dinxperlo besucht wurde. Neben den Gästen kamen hierbei auch Unbeteiligte in den Genuss, an der Zollschranke an der „Brüggenhütte“ von einem Zöllner kontrolliert zu werden. Sie bekamen sogar einen Schmuggler zu sehen, der sich in früheren Zeiten hütete, sich öffentlich zu zeigen. Eine Mautgebühr für den Heelweg wurde aber nur von den Businsassen erhoben.


Da kommen die Gäste

Die Buskontrolle und die Grenzgeschichten der beiden erheiterten die Gäste sichtlich. Einmal mehr präsentierten Zöllner und Schmuggler Dinxperlo und Suderwick durch diese Aktion in einem interessanten Licht. So erfuhren die Gäste aus kompetenten Mündern, dass es hier eigentlich keinen Schmuggel gegeben hat, sondern man sich lediglich im Wege der Nachbarschaftshilfe gegenseitig geholfen hat. Was der eine hatte, der andere aber nicht, wurde einfach auf die andere Straßenseite gebracht. Nur waren da oft Uniformierte, die das verhindern wollten.


Zöllner und Schmuggler arbeiten zusammen

Zum Abschluss gab es bei den Besuchen dann jeweils im GrenzBlickAtelier Kaffee, Kuchen und andere „lekkere“ Sachen aus dem niederländischen Achterhoek und dem deutschen Münsterland. Die überzeugten Wahl-Dinxperwicker Verena van Reeken-Winter und Joop van Reeken taten alles, um den Besuch der Gäste gut abzurunden und nachhaltig wirken zu lassen. Joop van Reeken danken wir, dass er uns einige von seinen Fotos von den Szenen an der Grenze zur Verfügung gestellt hat. Bilder zeigen mehr als Worte.


Zöllner und Schmuggler einträchtig im GrenzBlickAtelier


Unschuldige Damen werden kontrolliert


Reporterin kennt keine Zöllner


Selbst die stellv. Landrätin ist überrascht


Der Besuch in der Taverne ist ein Muss


Es erstaunt, was alles zu sehen gibt