Schengen lässt grüßen, Dinxperwicker zeigen „Flagge“ für Europa

Wer in Brüssel, Straßburg oder Schengen unterwegs ist, trifft an vielen Stellen europäische Embleme. Dinxperlo und Suderwick machen es diesen Städten nach. An den Ortseingangstoren wird „Flagge“ gezeigt für Europa und an der Weltkugel wartet eine Europabank darauf, dass sich hier möglichst viele Europäer treffen.


Freek Diersen zeigt, wo es lang geht

Nachdem am Suderwicker Grenzweg gegenüber dem Dorfplatz von Suderwick die Besucher und Einwohner schon seit längerem von einer Europafahne begrüßt werden, weht nun auch am Schlagbaum am Grenzübergang West (Brüggenhütte) die „Dinxperwicker Europafahne“.
Sie und auch die neue „Europabank“ an der Weltkugel sollen zeigen, dass hier der Europäische Gedanke gelebt und gepflegt wird.


Die neue Europafahne als Zeichen der Identität

Die beiden neuen touristischen Elemente wurden im Anschluss an die Einweihung der neuen Fotoserie „Der Heelweg in guten und schlechten Zeiten“ im Rahmen des Programms „70 Jahre Befreiung“ am 30. Mai 2015 durch den Heimatverein Suderwick und der Stiftung Bewaar´t Olde Dinxperlo ihrer Bestimmung übergeben. Sie sind kein Blick in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft. Sie bezeugen: Dinxperloer und Suderwicker sind gute Nachbarn.


Die „Europabank“ wird eingeweiht

Maßgeblichen Anteil an den neuen Projekten hatten Freek Diersen und Theo Messink, der vor allem mit viel Einsatz und Geschick die Europaflagge auf die Bank brachte, die seinerzeit bei der Einweihung der Weltkugel vom Suderwicker Sägewerk Kemink gespendet wurde.

Flaggen sind ein Zeichen der Identität. Die Flaggen am Mast und auf der Bank zeigen einmal mehr, dass Dinxperlo und Suderwick sich stark mit Europa identifizieren.


Theo Messink auf der von ihm lackierten „Europabank“

Bilder: Bernd Brennemann

Der Heelweg in guten und schlechten Zeiten

Der Heimatverein Suderwick und die Stichting Bewaar´t Olde Dinxperlo haben in der Begegnungsstätte in der grenzüberschreitenden Brücke über dem Heelweg zwischen den Senioreneinrichtungen Bültenhaus und Careaz Dr. Jenny für historische Fotos gesorgt. Sieben Fotos zeigen jeweils Ansichten vom Heelweg (Hellweg) zwischen Bültenhaus und Kwikkelstraat aus der Zeit von etwa 1900 bis 2015. Von den Bildern soll die Botschaft ausgehen, dass Grenzzäune und Kriege in einem vereinten Europa keinen Platz haben dürfen.


Ankunft der Postkutsche um 1900

Den ersten Grenzzaun von 1914 – 1918 errichteten die nicht am ersten Weltkrieg beteiligten Niederländer auf der Dinxperloer Seite, um Schmuggel zu verhindern. In 1939 errichtete die deutsche Wehrmacht auf der Suderwicker Seite einen Stacheldraht, der verfolgte Menschen daran hindern sollte, in die Niederlande zu flüchten. Zum Ende des zweiten Weltkrieges in 1945 wurden nicht nur viele Häuser und Gebäude auf beiden Straßenseiten, sondern auch der Stacheldraht zerstört. Die Alliierten ließen einen neuen Zaun errichten. Dieser wurde erst 1949 entfernt, als Suderwick-West als Entschädigung für Kriegsschäden unter niederländische Auftragsverwaltung gestellt wurde und damit zu Dinxperlo gehörte. Dieser Zustand dauerte bis 1963.


Niederländischer Grenzzaun 1914-1918


Vor der Grenzabsperrung 1939


Deutscher Stacheldrahtzaun 1939-1945


Grenzzaun der Alliierten Kriegsende 1945-1949

Danach normalisierte sich das Leben an der Grenze wieder. Wo früher Grenzzäune Menschen trennten, verbindet heute eine grenzüberschreitende Begegnungsstätte über dem Heelweg im Sinne des europäischen Gedankens.


Einige Jahre vor Öffnung der Grenzen in Europa


„Grensmarkt“ in 2015


Fotoserie vor der Einweihung


Gut besuchte Einweihungsfeier

Bildquellen: Ehemalige Gemeinde Dinxperlo, Heimatverein Suderwick, Bernd Brennemann, Ben Maandag und Joop van Reeken