„Strohbarg“ in Suderwick erneut Opfer von Vandalismus

Wer kann sachdienliche Hinweise zur Ermittlung der Täter geben?

Erst vor einigen Wochen wurde der „Strohbarg“ des Heimatvereins Suderwick am Wirt-schaftsweg Tenbensel in Suderwick einmal mehr mutwillig schwer beschädigt (das BBV berichtete). Am vergangenen Wochenende wurde er erneut Opfer von Vandalismus. Wieder wurde, wie schon öfter, aus dem Dach Reet gezogen und unter dem Dach ein Feuer angezün-det. Das Üble daran ist, das erst um Pfingsten herum der letzte Schaden am Strohbarg repa-riert und sein Dach renoviert wurde. Hierfür wurden vom Heimatverein Suderwick etwas mehr als 2.000 € an eine Firma gezahlt, die sich auf die Herstellung und Reparatur von Reet-dächern spezialisiert hat.

Der Strohbarg erinnert an alte Zeiten, als er von Bauern dafür genutzt wurde, unter seinem höhenverstellbaren Dach Stroh oder Heu aufzubewahren. Der Heimatverein Suderwick hat ihn 1996 vor dem Abriss bewahrt und neu renoviert. Er erhielt ein neues Reetdach, das bereits im Jahr 2000 durch eine Brandstiftung total zerstört wurde und vollständig erneuert werden musste. Heute dient der Strohbarg als Unterstand für Radfahrer und Spaziergänger und ist er ein prägendes Element neben der Brücke über dem Holtwicker Bach. Er erfreut sich großer Beliebtheit. Leider schwindet innerhalb des Heimatvereins immer mehr die Bereitschaft, Schäden durch Helfer zu reparieren oder die Kosten für eine Reparatur durch eine Reetdachdeckerfirma zu übernehmen. Wenn weiterhin Schäden eintreten und die Täter nicht ermittelt, bestraft und zu Schadensersatz herangezogen werden können, ist zu befürchten, dass das Denkmal landwirtschaftlichen Bauens aufgegeben wird.

Wie beim letzten Mal wurde auch diesmal wieder eine Strafanzeige gestellt. Bislang konnten die Täter – es wird von mehreren Personen ausgegangen – leider noch nicht ermittelt werden. Sachdienliche Hinweise, die zu der Ermittlung der Täter führen könnten, nimmt die Polizei oder auch der Heimatverein Suderwick (Tel. (0)2874 2272) entgegen.


Foto: Angelika Hoven – „Reste des Lagerfeuers unterm Strohbarg“

Fahrrad- oder Wanderroute „Grenzerlebnisse Dinxperwick“ zum Kennenlernen von Dinxperlo und Suderwick

Start:
Zollschranke Grenzübergang Suderwick-West

Am Verbindungsweg Dinxperloer Straße (Suderwick) und Anholtseweg (Dinxperlo)

Parkmöglichkeiten: Dinxperlo, Anholtseweg.

Der Heimatverein Suderwick, die Stiftung Bewaar ‚t Olde Dinxperlo und die Bürgerinitiative Dinxperwick bieten eine Fahrrad- und Wanderroute zum Kennenlernen der beiden Grenzdörfer Dinxperlo (NL) und Suderwick (D). Der Name „Dinxperwick“ deutet schon daraufhin, dass sich die Menschen dort gut verstehen und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl haben. Der kuriose Verlauf der Grenze entlang von Straßen, an denen auf der einen Seite die Dinxperloer und auf der anderen Seite die Suderwicker wohnen, zieht viele neugierige Besucher an. In einer Routenbeschreibung, die hier heruntergeladen werden kann, erfahren Interessierte vieles über das, was sie links und rechts am Wege – mal in Deutschland, mal in den Niederlanden – sehen und erleben können. Die Route ist nicht nur für Touristen eine gute Möglichkeit, sich auf eine Spurensuche über die Geschichte, die Kultur und das Leben an der Grenze zu begeben. Auch Einheimische können sich informieren und sich einmal mehr über die besondere und attraktive Lage ihres Wohnortes und die damit verbundenen Gemeinsamkeiten und eine gute Zukunft freuen. Es gibt vieles zu entdecken.

Download (Nederlands): Fietstour „Grenserlebnisse Dinxperwick“
Download (Deutsch): Fahrradtour „Grenserlebnisse Dinxperwick“

Über 15 Kilometer geht die Tour hin und her über die deutsch-niederländische Staatsgrenze in die beiden Ortskerne, aber auch durch die Natur und Landschaft, die auf beiden Seiten der Grenze recht unterschiedlich ist. Unter anderem erfährt man, dass die Grenze lange Zeit auch eine Religionsgrenze war. Wie war das früher mit dem spannenden Katz- und Mausspiel zwischen Zöllnern und Schmugglern; wie lebte und lebt es sich an der Grenze früher und heute? Hieran erinnert nicht nur das Grenslandmuseum in Dinxperlo. Auch andere von den Heimatfreunden beidseitig der Grenze in den vergangenen Jahren errichtete Objekte und Informationspunkte erinnern an alte Zeiten, blicken aber auch in die Zukunft. Allen voran steht für die Vergangenheit sicher das vom Heimatverein Suderwick angeschaffte Kunstwerk „Wenn der Zöllner mit dem Schmuggler …“ des Bildhauers Jürgen Ebert aus Bocholt, das aus vier Bronzefiguren besteht. Drei Figuren stehen in einem weitläufigen Abstand voneinander an der „Sporker Straße“ in Suderwick. Einer der Schmuggler steht auf der niederländischen Seite des Heelwegs unmittelbar am Grenzübergang. So ein Kunstwerk über die Grenze hinweg, das ist wohl einmalig. Wo früher Zollsperrbuden standen, informieren in Anlehnung an diese Zollstellen konstruierte „Büdekes“ über die Grenzgeschichte. Am Suderwicker Dorfplatz kann man sogar einen vom Heimatverein Suderwick initiierten „Suderwicker Schmugglerbecher“ oder ein „Schmugglereis“ genießen.

Zukunftsweisend ist der Brückenschlag über dem Heelweg (dt. Hellweg), der ein niederländisches und ein deutsches Wohn- und Pflegesorgezentrum für Senioren und Behinderte verbindet, die miteinander kooperieren. In der „Taverne“, dem deutsch-niederländischen Begegnungszentrum über der Grenze, zeigen großformatige Fotos die Grenzstraße in guten und schlechten Zeiten mit u.a. drei verschiedenen Grenzzäunen (1914 – 1918, 1939 – 1945 und 1945 – 1949). Historische Grenzsteine wurden neu in Szene gesetzt und wo früher sich Schmuggler verabredeten oder Zöllner lauerten, kann man heute picknicken und über längst vergangene Zeiten nachdenken. An der „Europastraat“ erinnert ein Kunstwerk „Europa en de stier“ an die Namensgebung von Europa. Gibt es einen besseren Platz hierfür als an der Grenze zwischen zwei Dörfern, die sich gerne als erstes „europäisches Dorf  sehen? In „Dinxperwick“ wird gezeigt, wie es sich in Europa leben lässt. Besuchen Sie uns gerne!

Herzlich willkommen und hartelijk welkom in „Dinxperwick“!
Heimatverein Suderwick, Stichting Bewaar ‚t Olde Dinxperlo und Bürgerinitiative Dinxperwick

Foto: © Joop van Reeken