Fahnenmast aus der Zeit von 1949 bis 1963 nun im Zeichen Europas

Jahrzehnte wurde er kaum wahrgenommen, der Fahnenmast Ecke Grenzweg / Sporker Str. in Suderwick gegenüber dem Dorfplatz. Und wenn, dachte man beim Anblick der Fahne an eine Bier-sorte, für die dort Reklame gemacht wurde.

Kaum jemand weiß, dass der Fahnenmast noch aus der Zeit von 1949 bis 1963 stammt, als sich Suderwick West unter niederl. Verwaltung befand. Die Grenze bildete der jetzige Grenzweg und der Mast stand zwischen dem niederländischen und der deutschen Zollschranke. Welche Flagge dort aufgezogen war und ob er zu Suderwick-Ost gehörte und die Reise „Einmal Niederlande und zurück“ mit machte, wissen wir nicht. Wenn er erzählen könnte, würde das jedenfalls Bände füllen, ranken sich doch viele Geschichten um die unliebsamen Zollformalitäten und die Einfälle, diese zu umgehen. Der „Schmuggel“ blühte. Dass es in diesem Jahr 50 Jahre her ist, das er eindeutig wieder deutsch wurde, ist eher Zufall und nicht bewusst geplant.

Das ist alles längst „Zollgeschichte“. Diese ist aber nicht nur in der Erinnerung älterer Suderwicker und Dinxperloer interessant. Auch viele Besucher der Orte mit dem kuriosen Grenzverlauf interessieren sich für sie. Aber auch unsere Kinder sollten sich durchaus daran erinnern, wie es früher war und hoffentlich nie mehr werden wird.

Neue Europafahne, Premiere in Suderwick
Schon seit einigen Jahren machen sich der Heimatverein Suderwick, die Stichting „Bewaar´t Olde Dinxperlo“ und Dinxpers Belang Gedanken, wie man in „Dinxperwick“ an die Grenzgeschichte erinnern kann. Grenzmarkierungen, „Büdeken“ oder Schlagbaum an der Brüggenhütte sind schon erste sichtbare Ergebnisse der Überlegungen. Wir arbeiten dabei insbesondere gut mit der Gemeinde Aalten und der Stadt Bocholt zusammen. Die Idee wird gut unterstützt.

Nun hat sich der Heimatverein Suderwick erfolgreich dafür eingesetzt, dass auch der Fahnenmast aus der Zeit 1949 – 1963 an die frühere Grenzgeschichte erinnert und das Ortsbild verschönert.

Schülerinnen und Schüler des Berufs-Kollegs Bocholt-West haben den Mast in Anlehnung an die damaligen Zollschranken in rot-weiß lackiert. Mit der Gemeinde Aalten haben wir eine neue deutsch-niederländische „Europafahne“ kreieren und fertigen lassen. Die Stadt Bocholt war als Eigentümer beim Transport behilflich. Am 16.10.2013 wurde der Mast wieder aufgerichtet. Wer weitere Ideen hat oder mithelfen möchte, Dinxperwick zu verschönern und noch lebenswerter zu machen, möge sich gerne melden.

 

Der Fahnenmast wird seiner neuen Bestimmung übergeben

Der Mast überquert die „Grenze“

Die Grenzmarkierungen und das „Fahnentrio“ sind wie das „Büdeken“ Beispiele für die Attrak-tivitätssteigerung von „Dinxperwick“. Wir wollen die Grenzen nicht wieder „einführen“, sondern daran erinnern, wie es früher war. Jetzt leben wir Europa sei dank grenzenlos miteinander.

Freek Diersen, Manfred van Hagen und Johannes Hoven bei den Vorbereitungen.

Gemeinsam klappt alles besser.

Wir bedanken uns bei den Lehrern und Schülern des Berufs-Kollegs Bocholt-West für die tolle Unterstützung.

Fotos Bernd Brennemann

Suderwick-Dinxperlo, Etappenziel für Extremläufer Jäckel (2)

Wie angekündigt, wurde der Ultraläufer Heinz Jäckel am vergangenem Donnerstag (10.10.21013) am „Büdeken“ auf der deutsch-niederl. Grenze begeistert in „Dinxperwick“ empfangen. Er war unterwegs, um an 29 Tagen insgesamt 1.400 Km immer an den Landesgrenzen Nordrhein-Westfalens entlang zu laufen und dabei Spenden für den Kinderschutzbund zu sammeln.

Er lief täglich etwa 50 Kilometer und kam auf seiner 10. Etappe aus Elten. Die letzten Meter lief er natürlich mit einem Bein in den Niederlanden und mit dem anderen in Deutschland. So etwas hatte er auch noch nie gemacht. Er war sichtlich beeindruckt vom kuriosen Grenzverlauf in Dinxperlo und Suderwick und dem herzlichen Empfang. Neben der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Bocholt, Frau Christel Feldhaar, Wethouder Henk Rijks, dem Vorsitzenden des Internationalen Beratungs-ausschusses Freek Diersen, dem Vorstandsmitglied des Kinderschutzbundes Bocholt, Udo Schlütter aus Suderwick und Johannes Hoven vom Heimatverein Suderwick – der Heimatverein hatte den Empfang organisiert – bildeten auch einige Dinxperloer und Suderwicker ein Spalier auf der Grenze und bereiteten ihm ein herzliches Willkommen. Es kam auch einiges in die Spendendose.

Mit seiner Frau übernachtete Jäckel mit seinem Wohnmobil fast auf der Grenze. Ronnie Ponsen hatte nämlich auf dem Parkplatz seines Fitnesstudios dafür einen Platz unmittelbar an der Keupenstraat zur Verfügung gestellt.

Auf der Webseite von Heinz Jäckel: www.funrunner-hennef.desehen Sie alle weiteren Informationen.

Dokumente zur Abtrennung Suderwick-West gesucht!

In 2014 organisiert die „Stichting Cultuur en Grensgeschiedenis“ im deutsch-niederländischen Grenzgebiet eine Wanderausstellung unter dem Titel ‚Einmal Niederlande und zurück. Deutsche Gebiete unter niederländischer Auftragsverwaltung, 1949-1963‘.

Die Ausstellung wird auch über die Geschehnisse in Suderwick-West berichten. Hierfür werden noch materielle Zeugnisse, Hinterlassenschaften und/ oder Erinnerungsstücke an die Zeit gesucht, als Suderwick-West unter niederländischer Auftragsverwaltung stand. Nachdem bereits im Mai Zeitzeugen dazu eingeladen waren, über diese Zeit zu erzählen, wird nun am kommenden Donnerstagabend, den 10. Oktober, 17 Uhr – 20 Uhr im Raum des Heimatvereines am Dorfplatz neben dem Verbrauchermarkt Harmeling erneut Frau Friederich von der Stichting Cultuur en Grensgeschiedenis in Suderwick zugegen sein, um sich potentielle Leihgaben anzuschauen. Falls jemand noch interessante Dokumente, Unterlagen, Bildmaterial etc. besitzt, bitten die Stichting und der Heimatverein Suderwick und der deutsch-niederländische Geschichtsverein,, diese vorbeizubringen!

Von besonderen Interesse sind folgende Leihgaben:
– Bildmaterial/ Originalfotos
– historische Dokumente (u.a. Briefe, Schreiben an/ von der Gemeinde Dinxperlo/ niederl. Behörden etc.)
– Pässe (Schulpässe/ Grenzpässe etc.)
– Ansichtskarten und (gestempelte) Briefumschläge
– Beschilderungen (Strassen- und Ortsschilder/ Geschäftsschilder)
– Attribute des Schmuggelns
– Objekte aus dem Vereinsleben (Schützenverein, Fussball etc.)
– Schulzeugnisse und Schulmaterial (Hefte, Unterrichtsmittel etc.)

Es ist auch möglich, Frau Friedrich am nächsten Freitagmorgen zwischen 9.30 und 11.30 Uhr zu treffen. Dazu bedarf es einer Absprache mit Frau Friedrich,st.cultuurengrensgeschiedenis@gmail.com; Tel: 0031633058194 oder mit Johannes Hoven, Hildegard Schouwenburg oder Wilhelm Kemink aus Suderwick.

Rückfragen bitte an Johannes Hoven, Tel. 02874 22 72 oderjohannes.hoven@gmail.com

Suderwick-Dinxperlo, Etappenziel für Extremläufer Jäckel

Noch im September erzählte Günter Schmitt aus dem Saarland in Suderwick über seine Wanderung über 5.200 km entlang der deutschen Grenze mit seiner Beagle-Hündin Emma, die ihn auch nach Dinxperlo und Suderwick führte. Am Donnerstag, den 10.10. sind die beiden Grenzorte das Etappenziel eines weiteren außergewöhnlichen Laufes. Heinz Jäckel läuft seit dem 1.10. von seinem Wohnort Hennef aus an 29 Tagen 1400 km täglich 50 km immer an den Landesgrenzen Nordrhein-Westfalens entlang. Hierbei sammelt er Spenden für den Kinderschutzbund.

Er trifft gegen 17:00 Uhr am Grenzübergang Sporker Straße/Heelweg ein, wo er am „Informations-Büdeken“ von Bocholts stellvertretender Bürgermeisterin Christel Feldhaar und Henk Rijks, Wethouder von der Gemeinde Aalten, empfangen wird. Sie werden sich in einer Dokumentenrolle und auf einem T-Shirt eintragen, die bei seiner Rückkehr in Hennef meistbietend versteigert werden.

Der 65-jährige ist ein Extrem- und Ultraläufer. So hat er u.a. am Deutschlandlauf über 1250 km teilgenommen und ist er 1150 km quer durch Frankreich vom Atlantik bis zum Mittelmeer gelaufen. 2009 bestritt er den Transeuropalauf , der ihn 4500 km von Bari bis zum Nordkap in 64 Tagen führte. Im vergangenem Jahr lief er 4282 km einmal rund um Deutschland.

Unterstützt wird Heinz Jäckel in Suderwick vom Heimatverein, der auch seine Übernachtung fast unmittelbar auf der Grenze organisiert. Man gab dem Sportler den Tipp , dass er in Dinxperlo und Suderwick nicht nur an der Grenze entlang laufen kann, sondern hierbei auch mit jeweils einem Bein in den Niederlanden und in Deutschland laufen kann. Der kuriose Grenzverlauf macht es möglich. Der Heimatverein Suderwick hofft, dass möglichst auch viele Dinxperloer und Suderwicker dem Extremsportler einen schönen Empfang bereiten, der auch jetzt wieder für einen guten Zwecke unterwegs ist.

Auf seiner Webseite www.funrunner-hennef.de sehen Sie alle weiteren Informationen.